Fakt ist: Das Gegenteil ist der Fall. Der Wirkungsgrad der Photosynthese herkömmlicher Nutzpflanzen liegt bei etwa 0,1% – 2%. Der Wirkungsgrad von Photovoltaik-Modulen beträgt hingegen etwa 20%.

Beispiel: Ein Hektar (10.000 m2) Laubwald produziert jährlich Holz mit einem Energiegehalt von etwa 60 MWh (das entspricht einem Wirkungsgrad von 0,6%). Um die gleiche jährliche Energiemenge mittels Photovoltaik zu erzeugen ist eine Fläche von lediglich 400 m2 Freifläche erforderlich, also ein 1/25 der Waldfläche.

Etwas günstiger sieht die energetische Situation bei der Produktion von Biogas aus Mais aus. Pro Hektar Maisanbau kann eine jährliche Methanmenge von etwa 7000 m³/ha produziert werden. Dies entspricht einer Energiemenge von etwa 90 MWh und somit um etwa 50% mehr pro m2 als beim Laubwald. Dies entspricht einem Ertragsverhältnis zur PV-Freiflächenanlage von etwa 1/16.

Bei der Biodiesel-Produktion aus Raps, ist der Ertrag pro m2 Bodenfläche hingegen besonders gering. Pro Hektar Bodenfläche können etwa 1550 l Biodiesel erzeugt werden (äquivalent dem Heizwert von etwa 1400l herkömmlichen Dieselkraftstoff). Das entspricht in etwa 13 MWh Energie. Was einem auf die Fläche bezogenen Ertragsverhältnis von 1/100 zugunsten der Photovoltaik-Freiflächenanlage entspricht. Es muss hier jedoch berücksichtigt werden, dass aus Nebenprodukten der Biodieselproduktion (Rapskuchen, Schlempe und Stroh) zusätzlich Biomethan mit etwa 10 MWh Energieinhalt erzeugt werden können, sodass sich in Summe für den Rapsanbau im Vergleich zur Photovoltaik ein Ertragsverhältnis von etwa 1/60 ergibt.

Erzeugt man aus Holz bzw. Biogas Strom, so verschiebt sich das Ertragsverhältnis aufgrund der Umwandlungsverluste im Kraftwerk nochmals um etwa 40% zugunsten der Photovoltaik.

Aus dem höheren Wirkungsgrad der Photovoltaik ist jedoch nicht ableitbar, dass Biomasse gegenüber Photovoltaik unwirtschaftlicher ist. Aus dem Wirkungsgrad kann lediglich der unterschiedliche Flächenbedarf für die Erzeugung ein und derselben Energiemenge gefolgert werden.

Biomasse und Photovoltaik haben im Vergleich zueinander jeweils Vor- und Nachteile. Ein Vorteil der Biomasse ist die relativ einfachen Lagerfähigkeit (zumindest was Raps und Holz anlangt).

Was die Energieauswertung des pro m2 einfallenden Sonnenlichts sowie die ökologische Belastung der Böden betrifft, ist Photovoltaik der Biomassenutzung jedoch eindeutig überlegen.